Stärkung durch Abschaffung: vom fragwürdigen Ende der Beratenden Kommission
Vor 25 Jahren haben 44 Staaten (darunter Deutschland) die sogenannten Washingtoner Prinzipien unterzeichnet. Danach sollen für NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut „rasch“ die nötigen Schritte unternommen werden, um „gerechte und faire Lösungen“ zu finden. Bei der Umsetzung dieser Prinzipien, die sich in Deutschland ausschließlich an die öffentliche Hand (Bund, Länder, Kommunen) richten, gab es in den ersten Jahren viel Zögerliches, viel Widerstand gegen Provenienzforschung, viele Fluchten und Ausfluchten, um das Selbstverständliche, Not-Wendende nicht tun zu müssen. Um dem entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung 2003 die sogenannte Beratende Kommission gegründet, die eine raschere und effektive Umsetzung der Washingtoner Prinzipien ermöglichen sollte.